Author:
Maeschli Ariane,Schmidt Andreas,Ammann Werner,Schurtenberger Priska,Maurer Erika,Walkenhorst Michael
Abstract
Hintergrund: Der Antibiotikaeinsatz bei Nutztieren fördert die Entwicklung antibiotikaresistenter Bakterien. Die Komplementärmedizin könnte einen Beitrag zur Reduktion von Antibiotika leisten, wird bisher jedoch nicht flächendeckend angeboten. Das Beratungsprogramm “Kometian” unterstützt teilnehmende Landwirte darin, ihre Tiere komplementärmedizinisch zu behandeln. Methoden und Resultate: 128 von 223 teilnehmenden Betrieben nutzten in den ersten 3 Projektjahren die telefonische Beratung von Kometian. Die Mehrheit der Landwirte hielt Milchkühe. Frühestens 1 Woche nach der Kometianberatung wurde eine telefonische Nachfrage beim Tierbesitzer hinsichtlich des Gesundheitszustandes des Tieres durchgeführt. Es konnten so 661 Beratungsfälle recherchiert werden. In 486 Fällen erfolgte keine weitere schulmedizinische Behandlung, in 373 Fällen gab der Landwirt einen Behandlungserfolg an. Von 188 angefragten und seit mindestens einem Jahr an Kometian teilnehmenden Betrieben stellten 46 ihre Behandlungsjournale zur Verfügung. Die betriebliche antibiotische Behandlungsinzidenz sank signifikant (p < 0,001) von 27 vor Beitritt auf 18 Behandlungen pro 100 Tiere im ersten Jahr. Schlussfolgerung: Es scheint, dass Kometian einen Beitrag dazu leisten konnte, den Antibiotikaeinsatz auf Betriebsebene zu reduzieren.
Subject
Complementary and alternative medicine