Affiliation:
1. Institut für Pathologie und Molekularpathologie, Universitätsspital Zürich, Schweiz
Abstract
Zusammenfassung: Die benigne Prostatahyperplasie (BPH) ist definiert als knotige Vergrösserung der Prostata durch Proliferation der Prostatadrüsen und des Stromas. Die BPH zählt neben dem Adenokarzinom der Prostata zu den häufigsten Erkrankungen der Prostata. Eine der gängigen Therapieoptionen ist die Entfernung von Prostatagewebe im Rahmen einer transurethralen Resektion der Prostata (TUR-P). Das so gewonnene Material gehört zum häufigsten urologischen Einsendegut in der Pathologie. Die Pathophysiologie der BPH ist bis anhin nicht vollständig aufgeklärt, jedoch spielen verschiedene Hormone, darunter Androgene mit insbesondere Dihydrotestosteron und Östrogene, Wachstumsfaktoren, Entzündung und Umwelteinflüsse eine weitere Rolle. Die histologische Diagnose einer benignen Prostatahyperplasie ist in der Regel relativ einfach zu stellen. Wichtig in diesem Kontext sind aber weitere Zufallsbefunde, welche als «böse Überraschung» im Rahmen der Gewebeuntersuchung einer BPH auftreten können. Hierunter fallen beispielsweise die prostatische intraepitheliale Neoplasie (PIN) und das inzidentelle azinäre Adenokarzinom der Prostata oder die atypische adenomatöse Hyperplasie (AAH) als fragliche Präneoplasie. Gemäss Angaben in der Literatur können bei histologischer Untersuchung des TUR-P-Materials von BPH in bis zu 5% der Fälle eine high-grade PIN und in 5–13% inzidentelle Adenokarzinome identifiziert werden. Diese Häufigkeiten rechtfertigen eine verhältnismässig aufwändige Untersuchung des Gewebes mit repräsentativer bis vollständiger Einbettung des resezierten Gewebes einer TUR-P.