Affiliation:
1. Institut für Biomedizin des Alterns (IBA), Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg, Deutschland
Abstract
Zusammenfassung: Ernährungsaspekte spielen sowohl bei der Prävention von Demenzerkrankungen als auch in deren Verlauf eine wichtige Rolle. Zwischen kognitiven Beeinträchtigungen und der Ernährung besteht dabei eine wechselseitige Beziehung. Präventiv zählt die Ernährung zu den potentiell modifizierbaren Risikofaktoren für die Krankheitsentstehung, da sie auf vielfältige Weise sowohl die Strukturen als auch die Funktionalität des Gehirns beeinflussen kann. Eine an der traditionell mediterranen beziehungsweise an einer allgemein gesund erhaltenden Ernährung orientierte Lebensmittelauswahl scheint dabei auch zum Erhalt der kogitiven Funktionalität vorteilhaft zu sein. Im Verlauf einer Demenzerkrankung führen diverse Krankheitssymptome früher oder später zu Ernährungsproblemen, die eine abwechlsungsreiche, bedarfsgerechte Ernährung erschweren und mit einem erhöhten Risiko für eine qualitativ und quantitativ ungenügende Ernährung verbunden sind. Um einen guten Ernährungszustand bei Personen mit Demenz möglichst lange aufrecht zu erhalten, ist die frühzeitige Erkennung von Ernährungsproblemen elementar. Strategien zur Prävention und Therapie beinhalten die Beseitigung potentieller Ursachen von Mangelernährung sowie diverse unterstützende Massnahmen zur Förderung einer ausreichenden Essmenge. Die Ernährung selbst kann durch ein attraktives, vielseitiges Essensangebot, zusätzliche Zwischenmahlzeiten, Anreicherung der Speisen mit Energie und Nährstoffen und durch Trinknahrung unterstützt werden. Die enterale oder parenterale Nährstoffgabe sollte dagegen begründeten Ausnahmefällen vorbehalten sein.