Live-Ins: Eine Kartierung relevanter Akteur_innen und moralischer Normen auf der Public-Health-Ebene

Abstract

Zusammenfassung: Hintergrund: Live-Ins sind in ein Netz aus Akteur_innen eingebunden, die ihre Arbeits- und Lebenssituation prägen. Dabei gehen Ursachen und Auswirkungen weit über die eigentliche Pflegebeziehung hinaus und umfassen Strukturen und darin Handelnde, die auf Public Health Ebene miteinander verbunden sind. Ihnen kommt neben rechtlicher auch moralische Verantwortung zu. Ziel: Der Beitrag gibt einen Überblick über relevante Akteur_innen und moralische Normen im Zusammenhang mit Live-Ins auf der Public Health Ebene. Methoden: Das Vorgehen erfolgte entlang der „Context and Actor Analysis“. Die für die Situation der Live-Ins maßgeblichen Akteur_innen auf der Public Health Ebene wurden identifiziert und die in deren Internetauftritten präsentierten Verantwortlichkeiten und Aufgaben sowie ihre jeweilige Zielgruppe zusammengetragen. Aus diesen Selbstbeschreibungen wurde die ethische Dimension expliziert. Ergebnisse: Die 23 Akteur_innen adressieren die Live-Ins direkt oder indirekt in ihren verschiedenen sozialen Rollen. Die selbst zugeschriebenen Aufgaben und daraus abgeleiteten moralischen Normen, für welche die Akteur_innen besonders einstehen, verdeutlichen die Wichtigkeit von Gerechtigkeit und Respekt. Schlussfolgerungen: Die Arbeit hat die Grundlage für eine überfällige empirisch-ethische Analyse des gegenwärtigen Standes der Verantwortungsübernahme geschaffen. Nicht nur die Rollenvielfalt der Live-Ins, sondern auch die Vielzahl involvierter Akteur_innen und geteilter Normen verdeutlichen die Notwendigkeit enger Kooperation, um Verantwortungsräume ausfüllen zu können.