Affiliation:
1. Medizinische Klinik m. S. Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungDie extrakorporale kardiopulmonale Reanimation (ECPR) als Bridging-Verfahren bei
refraktärem Kreislaufstillstand ist eine herausfordernde Strategie. Umfassende
evidenzbasierte Einschlusskriterien im Hinblick auf das neurologische Outcome liegen nicht
vor, die Dauer der konventionellen Reanimation ist wahrscheinlich ein Faktor. Gegenstand
dieser Untersuchung ist, ob die Entfernung des Notfallortes vom ECPR-Zentrum eine
entscheidende Bedeutung für die Zeit bis zum ECPR-Start ist.Retrospektive Datenanalyse von 143 Patienten, die einen Kreislaufstillstand erlitten
haben und in ein ECLS-Zentrum transportiert wurden.Die Dauer der CPR bis Aufnahme lag bei 63 min (50–80 min), die Gesamtdauer der CPR bei
Start ECPR (Gesamt-Low-Flow-Zeit) lag bei 100 min (80–115 min) – beide Zeitangaben
korrelierten nicht signifikant mit der Entfernung vom Notfallort zum ECPR-Zentrum.Wir fanden keine signifikante Korrelation zwischen der Entfernung des Notfallortes zum
ECLS-Zentrum und der Dauer vom Beginn der CPR bis zum Eintreffen im Zentrum. Möglicherweise
sind also andere logistische Faktoren entscheidend für die Dauer bis zum Eintreffen im
Zentrum. Die vorliegenden Daten erlauben diesbezüglich keine weiteren Rückschlüsse. Damit
scheint aber die These untermauert, dass eine Erhöhung der Anzahl der ECLS-Zentren mit
konsekutiver Verkürzung der Anfahrtsstrecke keine geeignete Maßnahme ist, um die Dauer der
mechanischen Reanimation und damit die Low-Flow-Zeit zu minimieren. Der präklinische
ECMO-Einsatz könnte einen Lösungsansatz bieten.