Author:
Wienzek-Lischka Sandra,Bein Gregor
Abstract
ZusammenfassungDurch den Transport von mütterlichen IgG-Antikörpern in die Zirkulation des Fetus
erhalten die Nachkommen den humoralen „Nestschutz“ bzw. die mütterliche
„Leihimmunität“. Der transplazentare Transport von IgG-Antikörpern erfolgt in
einem komplexen Prozess, an dem der neonatale Rezeptor für das kristallisierbare
Fragment von IgG-Molekülen (Fragment cristallizable receptor neonatal, FcRn)
essenziell beteiligt ist. FcRn ist im adulten Organismus ubiquitär exprimiert,
reguliert die IgG- und Albumin-Homöostase, sowie die angeborene und adaptive
Immunität gegen IgG-Immunkomplexe und ist damit an der Abwehr infektiöser
Erkrankungen und der Anti-Tumor-Immunität beteiligt. Therapeutische
FcRn-Antagonisten blockieren das Recycling von IgG-Molekülen und führen zu einer
Absenkung der IgG-Serumspiegel. Im Rahmen einer Schwangerschaft blockieren
therapeutische FcRn-Antagonisten den transplazentaren IgG-Transport. Die
vorliegende Übersichtsarbeit soll den aktuellen Stand der potenziellen Anwendung
von FcRn-Antagonisten bei immunhämatologischen Erkrankungen durch Autoantikörper
sowie im Rahmen von Erkrankungen des Fetus und Neugeborenen durch mütterliche
Alloantikörper darstellen.