Affiliation:
1. Klinik für Kinder und Jugendliche, Singen
2. Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie, Universität, Ulm
3. Perinatalzentrum, Singen
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Zur Qualitätssicherung der Versorgung Früh- und Reifgeborener wurden vom Gemeinsamen Bundesausschuss umfangreiche Struktur- und Personalvorgaben formuliert. Die Ergebnisqualität für das neonatale Outcome wird bereits seit langer Zeit erhoben. Obwohl Deutschland einer der höchsten Frühgeburtenraten in Europa aufweist, existieren bislang keine zentrumsspezifischen Daten zur Frühgeburtenrate.
Methoden An 6 Perinatalzentren Level 1 in Baden-Württemberg wurden über 2 Jahre alle Schwangeren erfasst, die mit einem Schwangerschaftsalter zwischen 22+0 und 31+6 Wochen in der Frauenklinik aufgenommen wurden (n=2972). Sofern sie innerhalb von 24 h nach Aufnahme mindestens eines der folgenden sekundären Einschlusskriterien 1. Gesicherte Amnionruptur, 2. Zervixlänge<25 mm oder 3. Tokogramm mit>3 Wehen von je mind. 30 sec. Dauer in 30 min erfüllten, wurde die Frühgeburtenrate vor 32+0 Schwangerschaftswochen bestimmt. Für 70,6% der Frühgeborenen konnte das neonatale Outcome erhoben werden.
Ergebnis Bei 21,1% (n=279) der Schwangeren, die mindestens ein sekundäres Einschlusskriterium erfüllten (n=1325), kam es vor 32+0 SSW zur Geburt von 344 Frühgeborenen. Die Frühgeburtenrate lag zwischen 16,8 und 27,9% (Differenz 11,1%). Eine niedrigere Frühgeburtenrate war nicht mit einem schlechteren neonatalen Outcome vergesellschaftet.
Schlussfolgerung Um die Ergebnisqualität eines Perinatalzentrums beurteilen zu können, sollte die Frühgeburtenrate als Qualitätsindikator Einzug finden. Eine Reduktion der Frühgeburtenrate um 5% könnte die Zahl der Frühgeborenen<1500 g Geburtsgewicht in Deutschland um 2400/Jahr (ca. 25%) reduzieren.
Subject
Maternity and Midwifery,Obstetrics and Gynaecology,Pediatrics, Perinatology, and Child Health
Cited by
6 articles.
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