Author:
Goerigk D.,Rasenberger S.,Starke A.,Schoon H.-A.,Theuß T.
Abstract
Zusammenfassung
Gegenstand und Ziel: Neuweltkameliden (NWK) erlangen in Deutschland zunehmende Bedeutung. Während in früheren Jahren die Haltung der Tiere in Zoos dominierte, überwiegen heute eher Privathaltungen unterschiedlicher Bestandsgröße. Im Vergleich zu einheimischen Tieren weisen NWK jedoch deutliche Unterschiede auf (z. B. Verdauungsphysiologie). Das Ziel der Studie war, die typischen Erkrankungen und Infektionen von NWK in Deutschland zu erfassen. Material und Methoden: Hierfür wurde das Sektionsgut einschließlich der Vorberichte aus den Jahren 1995–2012 retrospektiv untersucht. Ergebnisse: Im genannten Zeitraum wurden insgesamt 233 NWK obduziert (195 Alpakas und 38 Lamas). Nur in wenigen Fällen erfolgte mit der Übersendung des Tierkörpers eine Übermittlung diagnostisch verwertbarer anamnestischer Angaben, da die meisten Tiere ohne spezifische Symptome verendeten. Die folgenden pathologischen Veränderungen wurden am häufigsten festgestellt: Enteritis (n = 91), Gastritis (n = 76), Kachexie (n = 73), Pneumonie (n = 30), Stomatitis (n = 27), Azotämie (n = 22) und Anämie (n = 9). Eine Endoparasitose lag bei 107 Tieren vor und war als häufigste Ursache einer Enteritis anzusehen. Schlussfolgerung: Wie bei den einheimischen Wiederkäuern standen bei Lamas und Alpakas Erkrankungen des Verdauungs- und Respirationstraktes an erster Stelle. Andere Organsysteme waren weniger häufig betroffen. Klinische Relevanz: Auch bei ausgeprägten Organveränderungen zeigen Neuweltkameliden laut Vorberichten oftmals keine oder nur sehr spät eine diagnostisch hinweisende Symptomatik. Daher sollte grundsätzlich auf eine eingehende klinische Untersuchung der Tiere Wert gelegt werden.
Subject
General Veterinary,Food Animals
Cited by
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