Das Blutungsrisiko unter Antidepressiva verstehen und einschätzen

Author:

Seifert Johanna1,Eckermann Gabriel2,Heck Johannes3,Bleich Stefan1,Dabbert Dominik4,Grohmann Renate5,Toto Sermin1

Affiliation:

1. Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

2. Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie, Arbeitsgruppe Polypharmazie, München, Germany

3. Institut für Klinische Pharmakologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Germany

4. Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Germany

5. Psychiatrie und Psychotherapie, Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany

Abstract

ZusammenfassungAntidepressiva, insbesondere die selektiven Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI), sind die meistverordnete psychopharmakologische Arzneistoffgruppe, weshalb eine genaue Kenntnis der zu erwartenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen unabdingbar ist. Das erhöhte Risiko für Blutungsereignisse ist vor allem bei Patienten, die mit SSRI behandelt werden, gut belegt. Mit wenigen Ausnahmen können jedoch auch die anderen antidepressiven Arzneistoffgruppen Einfluss auf die Blutgerinnung nehmen und somit das Blutungsrisiko erhöhen. In der nachfolgenden Übersichtsarbeit wird das thrombozytäre Serotoninsystem vorgestellt und die Angriffspunkte der unterschiedlichen Antidepressiva erläutert. Anschließend wird die zur Verfügung stehende Literatur zu Blutungen unter den jeweiligen Antidepressivaklassen bzw. einzelnen Substanzen vorgestellt, wobei hier nach Möglichkeit jeweils Daten aus Meta-Analysen herangezogen werden. Neben dem allgemeinen Blutungsrisiko werden zudem einzelne Blutungsentitäten betrachtet, wie gastrointestinale und Hirnblutungen. Zuletzt werden die Auswirkungen von anderen blutgerinnungsfördernden Arzneistoffen (Nichtsteroidale Antirheumatika, Thrombozytenaggregationshemmer und Antikoagulanzien) in Kombination mit Antidepressiva diskutiert. Mit dem vorgestellten Wissen soll es Behandlern in Zukunft leichter fallen Entscheidungen hinsichtlich einer geeigneten antidepressiven Pharmakotherapie anhand der patientenindividuellen Risikokonstellation zu treffen.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Psychiatry and Mental health,Neurology (clinical),Neurology

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