Affiliation:
1. Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie, Medizin Campus OWL, Ruhr-Universität Bochum,
Luebbecke
Abstract
Zusammenfassung
Ziel der Studie Schon zu Beginn der Pandemie zeigte sich, dass das
Geschlecht eine maßgebliche Rolle bei der Art und Weise spielt, wie
Menschen von COVID-19 betroffen waren, wobei bei der Betrachtung von
Geschlechtseffekten Aspekte von Personen aus sexuellen und geschlechtlichen
Minderheiten (SGM) insgesamt weniger untersucht wurden. Ziel dieser
Übersicht ist daher eine Synthese systematischer Reviews und
Meta-Analysen zum Thema Geschlecht und COVID-19, unter Berücksichtigung
von SGM.
Methodik Die narrative Synthese der Ergebnisse basiert auf einer
Literaturrecherche in PubMed. Eingeschlossen wurden systematische Reviews
und/oder Meta-Analysen ab 2019 mit einem erkennbaren
Geschlechtervergleich oder SGM-Bezug und einem klinischen COVID-19 Outcome.
Ergebnisse Die Suche ergab 2 658 Treffer, 29 systematische Reviews wurden
für die inhaltliche Synthese inkludiert. Davon konnten wir 23
systematische Reviews mit Geschlechtervergleichen und 8 mit Bezug zu SGM
identifizieren. Männer zeigten im Vergleich zu Frauen eine
höhere Prävalenz, einen höheren Schweregrad und eine
höhere Mortalität von COVID-19. Die psychischen Folgen der
COVID-19 Pandemie haben Frauen im Vergleich zu Männern stärker
betroffen. Es gibt Hinweise darauf, dass Frauen ein höheres Risiko
für Long-COVID-19 haben. SGM erlebten während der
COVID-19-Pandemie verstärkt psychische Gesundheitsprobleme im Vergleich
zur Gesamtbevölkerung.
Diskussion Es zeigt sich, dass biologische und soziale Risiken zu
unterschiedlicher Infektionsanfälligkeit und Manifestation einer
COVID-19 Erkrankung führten und auch Unterschiede in der
Mortalität zwischen Männern und Frauen begründeten.
Einblicke zu Prävalenz, Krankheitslast und Mortalität bei SGM
während der COVID-19 Pandemie fehlen. Dies deutet auf eine
Unterrepräsentation von SGM in der COVID-19 bezogenen Forschung. Trotz
der Fülle an COVID-19-Publikationen wurden Geschlechtereffekte oft nicht
explizit und ausreichend untersucht.
Schlussfolgerung Zukünftige Studien sollten
Geschlechterunterschiede und Bedarfe und Anliegen von SGM in Bezug auf weitere
psychische Störungen und bislang wenig untersuchte Entitäten wie
Long-COVID-19 untersuchen, um Erkenntnisse für präventive
Maßnahmen und adäquate Behandlungen für alle, auch
für künftige Pandemien, zu liefern.
Cited by
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