Die sechs häufigsten peripheren vestibulären Syndrome

Author:

Strupp Michael Leo12ORCID,Zwergal Andreas12,Goldschagg Nicolina12

Affiliation:

1. Neurologische Klinik und Poliklinik, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany

2. Deutsches Schwindel- und Gleichgewichtszentrum, DSGZ, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany

Abstract

ZusammenfassungPeriphere vestibuläre Syndrome beruhen auf einer Funktionsstörung des Labyrinths und/oder des Nervus vestibulocochlearis. Phänomenologisch und pathophysiologisch lassen sich 3 Formen klinisch unterscheiden: 1. Rezidivierende Schwindelepisoden mit je nach Ursache unterschiedlicher Dauer, unterschiedlichen Begleitsymptomen und Auslösern. Die zugrunde liegenden Erkrankungen sind der Benigne periphere paroxysmale Lagerungsschwindel, Morbus Menière, Vestibularisparoxysmie und das Syndrom der dritten mobilen Fenster. 2. Das akute vestibuläre Syndrom, bedingt durch eine akute vestibuläre Tonusdifferenz mit dem Leitsymptom heftiger langdauernder Drehschwindel: die akute unilaterale Vestibulopathie/Neuritis vestibularis. 3. Persistierender Schwankschwindel und Gangunsicherheit bedingt durch ein bilaterales vestibuläres Defizit: die bilaterale Vestibulopathie. Für alle diese Erkrankungen liegen Diagnosekriterien der Bárány-Society vor, die gleichermaßen wichtig sind für die klinische Praxis und für wissenschaftliche Studien. Für die Behandlung peripherer vestibulärer Syndrome werden in Abhängigkeit von der Ursache 5 Therapieprinzipien eingesetzt: 1. Sorgfältige Aufklärung des Patienten über Art und Ursache der Beschwerden und die Therapieeffekte; dies ist auch wichtig für die Compliance des Patienten. 2. Physikalisch-medizinische Behandlung: A) Bogengangspezifische Befreiungsmanöver: für den posterioren Kanal das SémontPlus-Manöver, das dem Sémont- und Epley-Manöver überlegen ist; für den horizontalen Kanal das modifizierte Roll-Manöver und für den anterioren Bogengang das modifizierte Yacovino-Manöver. B) Balancetraining bei sensorischen Defiziten (hohe Evidenz). 3. Symptomatische oder kausale medikamentöse Behandlung. Hier mangelt es weiterhin an placebokontrollierten Pharmakotherapiestudien, sodass die Evidenzlage niedrig ist und ein hoher klinischer Forschungsbedarf besteht. 4. Operative Maßnahmen, z. B. bei dem Syndrom der dritten mobilen Fenster. 5. Bei funktionellem Schwindel psychotherapeutische Verfahren.

Publisher

Georg Thieme Verlag KG

Subject

Otorhinolaryngology

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