Author:
Radmer S.,Kamusella P.,Wissgott C.,Banzer J.,Schober H.-C.,Andresen R.
Abstract
ZusammenfassungBeiälteren Patienten mit reduzierter Knochenqualität sind Insuffizienzfrakturen des Os sacrum relativ häufig und typischerweise mit starken, invalidisierenden Schmerzen verbunden. Ziel unserer Studie war die Durchführbarkeit der Zementaugmentation mittels Ballonkatheterüber individuelle, die komplexe Anatomie des Os sacrum und die Ausrichtung des Frakturgeschehens berücksichtigende Zugangswege sowie die postinterventionelle Erfassung von Leckagen und Darstellung des klinischen Outcomes. Bei 40 Patienten mit schwerer Osteoporose (24 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 74,4 Jahren, 16 Männer mit einem Durchschnittsalter von 69,7 Jahren) wurde im CT und MRT eine Ossacrum-Fraktur detektiert. Bei 17 Frauen und neun Männern war diese Fraktur unilateral, bei sieben Frauen und sieben Männern bilateral. Die Frakturen wurden nach Denis eingeteilt. Um eine Zementverteilung in Längsrich-tung zur Fraktur zu erreichen, wurde der Ballonkatheterüber eine Hohlnadel in das Os sacrum entweder von dorsal nach ventral, von caudal nach cranial oder von lateral nach medial transiliacal eingebracht. Der Ballonkatheter wurde daraufhin entlang der Fraktur in der entsprechenden Richtung einbis dreimal in-und deflatiert. Der dadurch geschaffene Hohlraum wurde dann mit PMMA-Zement im Niederdruckverfahren aufgefüllt. Anschließend erfolgte eine konventionelle Röntgenaufnahme in zwei Ebenen sowie ein Kontroll-CT. Die Schmerzintensität wurde prä interventionem, am zweiten Tag sowie sechs und zwölf Monate post interventionem mittels visueller Analogskala (VAS) bestimmt. Zusätzlich wurde die Patientenzufriedenheit nach zwölf Monaten abgefragt. Bei allen Patienten ließ sich die Ballon-Sakroplastie technisch gut anwenden. In der Röntgen-und CT-Kontrolle fand sich im Os sacrum entlang der Frakturausdehnung eine ausreichende Zementverteilung, wobei eine Leckage ausgeschlossen werden konnte. Der Mittelwert für Schmerzen lag nach VAS vor Intervention bei 8,9, die Patienten mit einer Denis-2-Fraktur hatten tendenziell die stärksten Schmerzen. Am zweiten postoperativen Tag zeigte sich eine signifikante Schmerzreduktion (p < 0,001) mit einem Durchschnittswert von 2,7; dieser war mit 2,5 nach sechs Monaten und mit 2,3 nach zwölf Monaten stabil. Nach zwölf Monaten fand sich eine hohe Patientenzufriedenheit. Zugangswege, welche die Anatomie des Os sacrum und die Frakturausrichtung im Os sacrum berücksichtigen, erlauben eine mengenoptimierte und sichere Zementaugmentation. Die Ballon-Sakroplastie wird hierdurch zu einer effektiven, komplikationsarmen Behandlungsmethode zur schnellen und signifikanten Schmerzreduktion bei Patienten mit einer Os-sacrum-Fraktur.
Cited by
11 articles.
订阅此论文施引文献
订阅此论文施引文献,注册后可以免费订阅5篇论文的施引文献,订阅后可以查看论文全部施引文献