Affiliation:
1. Tierklinik für Reproduktionsmedizin und Neugeborenenkunde,
Justus-Liebig-Universität Giessen
Abstract
ZusammenfassungDer endokrinen Kontrolle der Geburt liegt ein intensiver Signalaustausch zwischen
Fetus, Plazenta und Mutter zugrunde. Abgesehen vom Schaf ist unser Wissen
über die dabei zugrunde liegenden Prozesse immer noch sehr
lückenhaft. Bisherige Beobachtungen lassen jedoch erhebliche
Speziesunterschiede erkennen. Von entscheidender Bedeutung für den
Eintritt der finalen, zur Austreibungsphase führenden Schritte der
Signalkaskade ist der „präpartale Progesteronentzug“,
der in Anhängigkeit von der relevanten Gestagenquelle in der
Spätgravidität auf einer Luteolyse (z. B. Rind, Ziege,
Büffel, Kameliden, Schwein) oder einem Zusammenbruch der plazentaren
Gestagenproduktion (Schaf, Pferd) beruht. Das Wissen über die
geburtsassoziierten Regelvorgänge ermöglicht es, für
eine medikamentöse Geburtseinleitung speziesspezifische Regelmechanismen
zu imitieren. Darüber hinaus stehen speziesunabhängige
Wirkprinzipien wie die Blockade von Progesteronrezeptoren zur Verfügung.
Neben der Wirksamkeit müssen unter Praxisbedingungen bei der Auswahl von
Wirkstoffen weitere Aspekte wie die Verträglichkeit für
Muttertier und Nachkommen sowie arzneimittelrechtliche Vorschriften
berücksichtigt werden.
Subject
General Veterinary,Food Animals