Affiliation:
1. Klinik für Orthopädische-, Unfall-, und
Wiederherstellungschirurgie, Charite Universitätsmedizin Berlin - Campus
Benjamin Franklin, Berlin, Germany
2. Plastische und Ästhetische Chirurgie, AARE KLINIK, Bern,
Switzerland
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund Die vorliegende Studie untersucht die Ergebnisse der
Nasenspitzenrekonstruktion mit dem frontonasalen Lappen im Vergleich zu anderen
lokoregionären Lappen.
Material und Methoden Eingeschlossen wurden alle
Nasenspitzenrekonstruktionen mit lokoregionären Lappen, die
während eines Zeitraums von 10 Jahren durchgeführt wurden. Die
Defektgröße, Lappenart, Risikofaktoren, Komorbiditäten
sowie Komplikationen, Revisionen und Sekundäroperationen wurden
retrospektiv untersucht. Klinische Nachuntersuchungen erfolgten nach 12 Monaten.
Digitale Fotografien wurden präoperativ und zum Zeitpunkt der letzten
Nachuntersuchung in Standardprojektionen erstellt und die ästhetischen
Ergebnisse von drei unabhängigen Untersuchern beurteilt, wobei die
Nasenkontur, Symmetrie, Narbenbildung und Übereinstimmung der Hautfarbe
zwischen Lappenplastik und Nasenhaut auf einer 4-Punkte-Skala bewertet wurden.
Abschließend wurde die Patientenzufriedenheit erfragt.
Ergebnisse Bei 68 Frauen und 44 Männern mit einem mittleren Alter
von 71,4±10,2 Jahren wurden 112 Rekonstruktionen der Nasenspitze
durchgeführt. Unter Berücksichtigung der
Defektgröβe, individueller Faktoren und dem Patientenwunsch,
erfolgte die Rekonstruktion mit 58 frontonasalen Lappen, 23 Rintala-Lappen, 20
paramediane Stirnlappen und 11 Bilobed-Lappen. Das Durchschnittsalter und die
Komorbiditäten der Patienten waren zwischen den Lappenarten
vergleichbar, mit Ausnahme einer höheren Inzidenz der arteriellen
Hypertonie und einer niedrigeren Inzidenz des Diabetes mellitus bei Patienten,
die mit frontonasalen Lappen behandelt wurden. Die Defektgröße
war bei den Rekonstruktionen mit frontonasalen Lappen und Rintala-Lappen gleich,
bei den Bilobed-Lappen geringer und den Stirnlappen ausgedehnter. Die
Komplikationsrate wies zwischen den verschiedenen Lappentechniken keine
Unterschiede auf. Unter Berücksichtigung der geplanten Zweiteingriffe
(Lappenstieldurchtrennungen) bei den paramedianen Stirnlappen war die
Häufigkeit ungeplanter Korrekturen bei allen Lappentechniken
vergleichbar. Die ästhetischen Ergebnisse und die Patientenzufriedenheit
wurden mit allen Techniken in über 90% als sehr gut oder gut
bewertet.
Schlussfolgerungen Im Vergleich zum paramedianen Stirnlappen vermeidet der
frontonasale Lappen einen geplanten Zweiteingriff und größeren
Hebedefekt. Er erlaubt die Deckung zumindest gleich großer Defekte wie
der Rintala-Lappen und größerer Defekte als der
Bilobed-Lappen.
Subject
Orthopedics and Sports Medicine,Surgery