Affiliation:
1. Universität Potsdam, Hochschulambulanz, Zentrum für
Sportmedizin, Potsdam, Deutschland
Abstract
ZusammenfassungRückenschmerzen sind weit verbreitet und weltweit eine der
führenden Ursachen für eine eingeschränkte
körperliche Funktion und Belastbarkeit. Training und Bewegung
zählen neben kognitiver Verhaltenstherapie und Edukation zu den
First-Line-Treatments, vor allem bei chronischen nicht-spezifischen
Rückenschmerzen. Die Wirksamkeit von Training kann anhand von
Einzelstudien sowie RCTs und Metaanalysen belegt werden. Dabei zeigt sich, dass
Training anderen konservativen Behandlungsformen überlegen ist.
Evidenz-basiert lässt sich derzeit keine spezifische Trainingsform als
am wirksamsten identifizieren. Es zeigt sich jedoch wiederholt, dass vor allem
Trainingsprogramme, die sowohl die (senso)motorische Kontrolle und
Stabilisationsfähigkeit als auch die Kräftigung des Rumpfes in
den Fokus legen, sich als besonders geeignet zur Reduktion der Schmerzen und der
damit verbundenen Einschränkungen erweisen. Messbare
neuromuskuläre Defizite im Zusammenhang mit Rückenschmerzen
untermauern dabei die Bedeutung des Trainings der reaktiven motorischen
Kontrolle, vor allem in Situationen mit plötzlichen Lasteinwirkungen.
Allerdings lassen sich derzeit evidenz-basierte Empfehlungen zur Dosis-Wirkung
nur begrenzt ableiten. Schließlich ist die Notwendigkeit einer
möglichen Individualisierung des Trainings zu klären.
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