Affiliation:
1. Praxis für Krankengymnastik Kolb und Schlich GbR Schulstraße 70 65474
Bischofsheim
Abstract
ZusammenfassungDas Supinationstrauma ist eine der häufigsten Sportverletzungen weltweit. Die
Betroffenen klagen oft über persistierende Beschwerden mehrere Jahre nach dem
ersten Supinationstrauma. Bewegungsmangel sowie eine verminderte
gesundheitsbezogene Lebensqualität können die Folge sein. Manuelle Therapie ist
eine effektive Interventionsform bei muskuloskelettalen Erkrankungen und hat
möglicherweise eine positive Wirkung bei Patient*innen mit
Supinationstrauma.Eine systematische Literaturübersichtsarbeit und Meta-Analyse wurden
durchgeführt. Mittels einer systematischen Literatursuche auf PubMed, Embase,
OVID, PEDro sowie Google Scholar wurden 14 RCTs in die qualitative Auswertung
eingeschlossen und anhand der PEDro-Skala und des Risk-of-Bias-Tools der
Cochrane Collaboration (RoB 2.0) bewertet. Danach wurden die Ergebnisparameter
„Bewegungsausmaß der Dorsalextension“, „Schmerz“ und „Funktion“ extrahiert und
miteinander verglichen.Die 14 eingeschlossenen Studien verfügten über eine gute methodologische Qualität
und hatten ein geringes Bias-Risiko. Zwölf Studien wurden in die quantitative
Auswertung eingeschlossen. Für das Bewegungsausmaß der Dorsalextension ergab
sich ein gepoolter Effekt (g) von 1,08 (KI=0,20; 1,96), für den Schmerz ein
statistisch nicht-signifikanter Effekt (g) von 1,00 (KI=− 2,01; 0,01) und für
die Funktion ein statistisch nicht-signifikanter Effekt (g) von 0,36 (KI=− 0,32;
1,03).Manuelle Therapie hat eine positive Wirkung auf das Bewegungsausmaß der
Dorsalextension. Keine Aussage kann über deren Wirkung auf die Funktion und
Schmerzen bei Patient*innen mit Supinationstrauma getroffen werden. Es gibt
Hinweise dafür, dass manuelle Therapie eine langfristige Wirkung auf das
Bewegungsausmaß der Dorsalextension bei Patient*innen mit Supinationstrauma
haben könnte.