Verzehrsleistungs‐ und Stoffwechselversuche an Milchkühen mit konserviertem Grünfutter vom Dauergrünland1

Abstract

ZusammenfassungIn einem Verzehrsleistungsversuch (37 Tage) und einem anschließenden Stoffwechsel‐versuch (35 Sammeltage) mit vier Milchkühen wurden unter besten Bedingungen gewonnenes Anwelkgärfutter und Belüftungsheu aus jungem Mähweidegras als Alleinfutter in zwei Fütterungsgruppen mit je zwei Kühen verglichen.Das Gärfutter wurde auf ca. 44 % Trockensubstanz (TS) angewelkt, gehäckselt und mit 150 g Ameisensäure/dz Futter im Hochsilo eingesäuert. Das Heu wurde auf 67 % TS vorgetrocknet und auf einer Belüftungsanlage mit Warmluft nachgetrocknet.Bei beliebigem Futterangebot von Anwelkgärfutter bzw. Belüftungsheu ergab die Verzehrsleistungsprüfung im Mittel des 37 tägigen Versuches pro 500 kg Körpergewicht (metabolisch) Aufnahmen von 12,3 kg Gärfutter‐TS (Gruppendurchschnitt, Kühe der 2. Laktation) gegenüber 12,0 kg Heu‐TS (eine Kuh, 2. Laktation) und 11,0 kg Heu‐TS (eine Kuh, 1. Laktation). Unter Berücksichtigung der geringen Aufnahmen jüngerer Kühe kann die Verzehrsgröße von Gärfutter und Heu im vorliegenden Versuch als gleichwertig angesehen werden.Die scheinbare Verdaulichkeit der Nährstoffe (Tabelle 1) des Gärfutters und des Heues ergab fast übereinstimmende Werte, ausgenommen Rohprotein und Rohfett. Die Verdaulichkeit der organischen Substanz betrug in beiden Futterkonserven 73 %. Das Rohprotein des Gärfutters war zu 64 % und das des Heues zu 68 % verdaulich.In der Rohprotein versorgung besteht bei beiden Futterkonserven ein Überschuß, der durch hohe N‐Ausscheidungen im Harn zum Ausdruck kommt. Die N‐Bilanz der Kühe bei Heufütterung ist negativ, die N‐Bilanz der Kühe bei Gärfutter ist positiv.Der Mineralstoffbedarf der Kühe wird nach den Normen hinsichtlich Calcium, Phosphor und Kalium gedeckt. Die Bilanzen sind als positiv bzw. als ausgeglichen zu bezeichnen. Nur bei einer Kuh der Heugruppe ergibt sich eine negative Bilanz durch hohe Ca‐Ausscheidungen im Kot.Die Magnesium‐ und Natriumzufuhr liegt unter den Bedarfsnormen, jedoch können während des Versuches von 43 Tagen die Ausscheidungen regulativ so weit eingeschränkt werden, daß ausgeglichene bzw. positive Bilanzen festzustellen sind.