Beiträge zur Aetiologie, Prophylaxe und Therapie der Cystitis

Author:

Barlow R.

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

Subject

Dermatology,General Medicine

Reference9 articles.

1. Schnitzler hat auf diese Eiterung der Harnröhre nicht geachtet und ich glaube, dass das Resultat des einen Versuches, von dem er erwähnt, dass er in dem exprimirten Harne eines Thieres, dem die Urethra längere Zeit zugebunden war (ohne Infection der Blase) Eiterkörperchen gefunden habe, darauf zurückzuführen ist, dass sich der in der Harnröhre an der Unterbindungsstelle gebildete Eiter mit dem klaren Urin aus der Blase mischte.

2. In Tabelle I finden sich die Blasenexperimente mit den von den einzeinen Fällen reingezüchteten Culturen angeführt. Die Nummer der Serie stimmt mit der Nummer der Krankengeschichte, so dass also unter Serie I sämmtliche Versuche mit den Bacterien von Fall I aufgeführt sind ebenso bei Fall II in Serie II etc.

3. Die genaue Beschreibung der Methode erfolgt im nächsten Capitel.

4. Es ist möglich, dass man durch diese Fähigkeit der beschriebenen Bacillen in zuckerhaltigen Nährböden Gas in grossen Quantitäten zu entwickeln, die so viel besprochene Pneumaturie bei Diabetes erklären kann. Untersuchungen an einem solchen Falle, welcher mir leider nicht zur Verfügung stand, werden diese Vermuthung als falsch oder richtig erweisen können.

5. Es dürfte nicht unwesentlich erscheinen, zumal in Bezugnahme auf die Arbeiten Müller's und Reblaub's die Methode anzugeben, wie der zu Culturzwecken benützte sterile Harn gewonnen wurde. Frisch gelassener, saurer, normaler Harn wurde durch ein Berkefeld'sches Bacterienfilter filtrirt, welches natürlich vorher sorgsam durch Kochen sterihsirt war. Ich machte hierbei die Erfahrung, dass die ersten Portionen Harn beim Passiren eine alkalische Reaction annahmen, die wahrscheinlich durch die Vermischung mit dem gekochten Wasser bedingt war. Erst die späteren Portionen zeigten die normale saure Reaction und nur diese wurden zu Culturzwecken verwandt. Der Harn ward unmittelbar nach dem Filtriren mit etwas steriler, wässeriger Lakmustinctur versetzt, so dass die rothe Farbe deutlich sichtbar wurde, und kam nach Abfüllung in Reagensgläschen 14 Tage lang in den Brutschrank zur Beobachtung. Nach Ablauf dieser Beobachtungszeit wurden die klar und durchsichtig gebliebenen Röhrchen, welche den rothen Farbstoff noch zeigten, also sauer und steril waren, herausgenommen und ev. geimpft. Es ist mir beim gelinden Erwärmen derartiger steriler Röhrchen niemals gelungen, die Lakmusprobe auf flüchtigen Ammoniak zu erhalten. Kocht man die Röhrchen allerdings längere Zeit, so kann es vorkommen, dass die von dem rothen, also sauren Urin aufsteigenden Dämpfe das über die Mündung des Reagensröhrchens gespannte, feuchte, rothe Lakmuspapier blau färben, ohne dass die Flüssigkeit ihre rothe Farbe verliert. Es scheint mir also grosse Vorsicht geboten, wenn man aus dem positiven Ausfall der Lakmus-Probe auf flüchtiges Ammoniak einen Schluss darauf ziehen will, ob der untersuchte Harn zersetzt ist oder nicht, falls man nicht zugleich die Reaction prüft. Impft man aber in ein steriles, durch Lakmustinctur roth gefärbten Harn enthaltendes Reagensröhrchen Bacterien und bleibt trotz reichlichen Wachsthums derselben die Aenderung der Reaction und die Lakmusprobe auf Ammoniak beim gelinden Erwärmen 14 Tage und länger aus, so scheint mir damit der Beweis geliefert, dass diese Bacterien Harnstoff nicht zerlegen, zumal wenn in den mit sicheren Harnstoffzerlegern beschickten Controlröhrchen schon nach wenigen Stunden deutliche blaue Verfärbung der Flüssigkeit und reichlich flüchtiges Ammoniak bei der Lakmusprobe mit ganz gelindem Anwärmen sich nachweisen lassen. Geringe Mengen Ammoniaks könnte man allenfalls aus dem Zerfall anderer stickstoffhaltiger Bestandtheile des Harnes ableiten. Reichliche Mengen hingegen dürften wohl vorwiegend aus zersetztem Harnstoffe stammen. Die Methode Müller's, 121) der die Menge des Ammoniaks im durch Kochen steril und alkalisch gemachten Harne direct vor und nach der Impfung des Urins mit seinen Cystitisbacterien bestimmte, ist, wie ich ohne weiteres zugeben will, gewiss genauer, aber auch weit mühevoller als die von mir angewandte. Trotzdem glaube ich, dass das von mir angewandte Verfahren jedenfalls genügt, um das Fehlen oder Vorhandensein reichlicherer Ammoniakbildung mit Sicherheit zu erkennen und es ist mir sehr angenehm gewesen, zu sehen, dass Müller trotz seiner abweichenden Methode zu demselben Resultate kam wie ich, dass es nämlich Cystitiserreger gibt, welchen die Fähigkeit des Harnstoffzerlegens abgeht. Woran das liegt, dass Reblaub in Bezug auf die Colibacillen zu anderer Anschauung gelangt ist wie ich, vermag ich mir nicht zu erklären. Indessen theilen auch andere Forscher, wie im Texte weiter ausgeführt, Reblaub's Ansicht nicht. Nur das eine wäre es möglich, dass Reblaub doch ein anderes Bacterium für Bacterium coli commune ansieht, als Macaigne und ich.

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