Validierung der deutschen Version des Fear-Avoidance Beliefs Questionnaire (FABQ-D) für Patient*innen mit Schulterbeschwerden

Author:

Pagels LarissaORCID,Lüdtke KerstinORCID,Schäfer AxelORCID

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Mit einer Prävalenz von bis zu 30 % sind Schulterbeschwerden das dritthäufigste muskuloskeletale Symptom weltweit. Sowohl die Entstehung als auch der Verlauf wird durch psychosoziale Faktoren, z. B. bewegungsbezogene Angst, beeinflusst. Eines der international gängigsten Messinstrumente zur Erhebung der bewegungsbezogenen Angst ist der Fear-Avoidance Beliefs Questionnaire (FABQ). Ziel der Arbeit Untersuchung der Reliabilität (interne Konsistenz) und Validität (Struktur‑, Konstrukt- und prädiktive Validität) des FABQ‑D in einer Population mit Schulterbeschwerden. Material und Methoden Im Rahmen einer multizentrischen Querschnittsstudie wurden Proband*innen mit Schulterschmerzen eingeschlossen. Es wurden neben den Angst-Vermeidungs-Überzeugungen die Schmerzintensität, die subjektive Beeinträchtigung im täglichen Leben sowie die Kinesiophobie erfasst. Hierzu dienten der FABQ‑D, die numerische Rating-Skala (NRS), der Shoulder Pain and Disability Index (SPADI) und die Tampa Scale for Kinesiophobia (TSK-GV). Ergebnisse Insgesamt konnten 49 Proband*innen (24 Frauen und 25 Männer) mit einem mittleren Alter von 41,8 (SD = 12,8) eingeschlossen werden. Die deskriptive Auswertung auf Itemebene zeigte eine gute interne Konsistenz des FABQ‑D (Cronbachs α = 0,88). Die Homogenität der Subskalen variierte dabei stark (Loevingers H = 0,66–0,9). Die Korrelationsberechnungen ergaben keine deutliche Konvergenz des FABQ‑D mit der TSK-GV (r = 0,3501; p = 0,0137). Es konnte eine Divergenz zu den Konstrukten der Messinstrumente NRS (r = 0,1818; p = 0,2112) und SPADI (r = 0,4415; p = 0,0015) bestätigt werden. Die Hypothesentestung ergab 42,87 % angenommene Hypothesen und somit keine gute Konstruktvalidität. Es konnte ein signifikanter gemeinsamer Einfluss des FABQ‑D und der TSK-GV auf die Beschwerdedauer festgestellt werden (R2 = 0,3652; p ≤ 0,0001). Zudem konnte aufgezeigt werden, dass die größten Einflussfaktoren für einen hohen FABQ-D-Wert die funktionellen Beeinträchtigungen (SPADI) und die Beschwerdedauer bilden (R2 = 0,3066; p = 0,0002). Die Subgruppenanalyse zeigte einen signifikant höheren Wert des FABQ‑D bei den älteren Proband*innen (40- bis 65-jährig; t = 3,8084/df = 47, p = 0,0002). Diskussion Der FABQ‑D ist ein reliables Messinstrument. Die Konstruktvalidität konnte nur eingeschränkt bestätigt und sollte in zukünftigen Studien weiter untersucht werden. Die Ergebnisse dieser Studie sind vergleichbar mit vorangegangenen Validierungsstudien in anderen Populationen. Der FABQ‑D kann somit als Messinstrument zur Erhebung der bewegungsbezogenen Angst bei Schulterpatient*innen verwendet werden.

Funder

Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK)

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

Subject

Anesthesiology and Pain Medicine,Neurology (clinical)

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